Kategorie: Mastodon

  • Selbstgehostet aber nicht allein

    I believe people have a desire for ’self-hosting‘ which is difficult for them to articulate.

    Terence Eden

    Ich las diese Aussage und dachte mir, dass da etwas Wahres dran sein könnte. Menschen haben ein tiefes Bedürfnis nach Unabhängigkeit. Warum sollten sie nicht auch digital unabhängig sein wollen? Sei es ihr Benutzername, ihre Fotos oder ihr soziales Netzwerk. All das soll jederzeit funktionieren und verfügbar bleiben. Die wenigsten formulieren dieses Bedürfnis jedoch explizit als „Selfhosting“. Warum auch? Sie interessieren sich oft nicht für technische Details, möchten aber zum Beispiel ihre Kontakte behalten, wenn sie von Twitter zu anderen Diensten wie Bluesky wechseln. Ein schwieriges Unterfangen, wenn man keine echte Kontrolle über die eigenen Daten hat.

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  • Mastodon Author Tags auf der eigenen Seite nutzen

    Gestern haben wir auf norden.social die neueste Version aufgespielt und können nun auch das neue Feature für Autor:innen anzeigen.

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  • Auf dem Webmontag III/24

    Früher war ich ja auf jeder Bühne und hinter jedem Mikrofon zu finden, um meine Projekte zu bewerben. Heute ist es nicht mehr so und ich war ziemlich aufgeregt auf dem Webmontag den Verein norden.social e.V. vorstellen zu dürfen.

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  • norden.social wird zum Verein

    Großartige Neuigkeiten! 🎉
    Seit dem 12. Juni sind wir offiziell als eingetragener Verein norden.social e.V. registriert. Wir haben bereits einen Antrag für ein Vereinskonto bei einer Bank eingereicht. Sobald es genehmigt und das Konto eröffnet ist, können wir wieder Spenden über IBAN annehmen. Zudem planen wir, eine Fördermitgliedschaft anzubieten, damit ihr uns noch gezielter unterstützen könnt.
    Weitere Infos folgen, wenn es soweit ist. Danke für eure Geduld! 💪
    Fragen bitte in die Kommentare!

    — Leuchtturm (@leuchtturm) 2024-06-24T13:07:17.962Z

    Unsere „kleine“ Mastodon-Instanz wird jetzt von einem eingetragenen Verein verwaltet. Die Satzung kann man auf unserem Blog einsehen.

    Es ist schon ein bisschen verrückt, dass dieses spontane Projekt zwischen Benny und mir im Jahr 2018 auch heute noch ein wichtiger Kommunikationsbaustein für viele Menschen ist. Daher ist es sinnvoll, dieses Konstrukt jetzt in einen offiziellen Rahmen zu packen und fit für die Zukunft zu machen. Zur Erinnerung: Wir sind heute sechs Leute, die auf der Instanz moderieren und am Server schrauben.

    Ich bin gespannt, wie wir in ein paar Jahren aufgestellt sein werden, denn wenn man meinen Post über meinen Vortrag aus 2019 und mein Interview aus 2020 beim Webmontag Kiel betrachtet, kann man erst im Rückblick sehen, was wir alles geleistet haben.

  • Einen Mastodon Bot mit iOS-Shortcuts bauen

    Ich fragte mich, wie ich die Status-Updates vom Leuchtturm automatisieren könnte und war schon fast bereit einen richtigen Mastodon-Bot in Code zu bauen, mit Server und allem Pipapo. Da erinnerte ich mich, dass ich eigentlich ganz gute Erfahrungen mit der Shortcuts-App von Apple gemacht habe. Warum eigentlich nicht damit etwas machen? Der beste Bot-Server ist ja bekanntlich der, den man immer dabei hat.

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  • Spam im Fediverse: Ein kurzer Rückblick

    Anfang/Mitte Februar durchzog eine riesige Spamwelle das Fediverse. Während ich bereits einige Posts gelesen hatte, die vermuteten, dahinter könnten russische Bots stecken, die das freie Fediverse zerstören wollen (was ich persönlich für eine sehr überhebliche Annahme halte), war der tatsächliche Grund anscheinend viel trivialer und lässt einen ungläubig den Kopf schütteln.

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  • Mastodon, Bluesky und die Sache mit den Interaktionen

    Diese Woche ist, vielleicht weil Musk mit der AfD sympathisiert, ein großer Teil von Twitter zu Bluesky abgewandert und hat die Mastodon-Bubble kopfschüttelnd zurückgelassen. Investigativjournalist, der ich bin, habe ich meinen alten Bluesky Account reaktiviert, mir das Netzwerk für eine Woche mal angeschaut und ein paar kluge Gedanken anderer Leute durchgelesen.

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  • Mastodon-Thread: Soundtracks aus Videospielen

    Ich habe neulich damit angefangen, alte Soundtracks aus Videospielen zu hören und darüber auf Mastodon zu schreiben. Marcel hat sich gefreut und das motivierte mich ein bisschen durch meine Sammlung zu gegraben.

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  • Warum es so mit Mastodon nicht weiter gehen kann

    Disclaimer: Dies sind meine Gedanken und stehen nicht mit dem norden.social Team in Verbindung.

    Wenn mich jetzt jemand „Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“ fragen würde, dann wäre meine Antwort definitiv „Nicht als Mastodon Admin oder Moderator“.

    Kurz nachdem Elon Musk Twitter übernommen hatte, schrieb er, dass ein Moderation Counsil gegründet werden soll, indem die unterschiedlichsten Meinungen vertreten sind.

    Falls dies in Kraft tritt und auch nur ansatzweise divers vertreten ist, hätte Twitter damit meiner Meinung nach eine bessere Moderation als Mastodon. Damit meine ich nicht nur strukturell, sondern auf der personellen Ebene. Aber warum?

    Die meisten Instanzen sind als Hobby-Projekt gestartet und sind 2022 stark gewachsen. Diese Leute sind nicht nur Admins, sondern auch Moderator:innen. Wie der Alltag in den letzten fünf Jahren aussah, hat Rixx sehr gut zusammengeschrieben.
    Bezeichnend fand ich folgendes Zitat:

    Es hört nicht auf. Es hört nie auf. Es liegt in der Natur der Menschen, dass sie nicht aufhören und vielschichtig sind, und kaum bösen Willen beweisen, sondern nur ein oft erschreckendes Maß an Unbeholfenheit. Wir handhaben all das trotz eines allgegenwärtigen Publikums, das bereit ist, nicht nur das Schlimmste anzunehmen, sondern auch laut vorzuwerfen – uns, unseren User*innen, und Umstehenden. Wir bewältigen diese Situationen, indem wir uns sehr, sehr bemühen, das Richtige zu tun.

    Rixx

    Die Arbeit als Moderator empfinde ich zu 98 % als sehr entspannt und es gibt eigentlich nichts zu tun. Die restlichen 2 % sind aber die Energiefresser. Manche Themen beschäftigen einen tagelang oder rauben ein gesamtes Wochenende. Auch ich und alle anderen wollen das Richtige tun. Aber oft sehe ich mich nicht mal in der richtigen Position, eine angemessene Entscheidung treffen zu können.
    Wenn ich ehrlich bin, habe ich den Anspruch, dass die organisierenden Personen eines Dienstes im Internet moralisch gefestigt, sehr divers und rational handelnd sind. Ich unterstelle jetzt einfach mal jeder Mastodon Instanz, dass sie keiner dieser Kriterien komplett entspricht. Denn diese Aufgaben kann nicht von einer Person alleine gestemmt werden. Erfahrungsgemäß auch nicht von einer kleinen Gruppe von Personen. Wie groß eine Gruppe sein sollte, damit diese Kriterien erfüllt sind, kann ich leider auch nicht sagen. Dafür habe ich zu wenig Fachwissen und finde auch keine einleuchtende Erklärung im Netz.

    Das Problem mit dem Geld

    Interessanterweise ist die Lösung aller Probleme für viele Nutzer:innen erst einmal Geld. Ich kann es ihnen auch nicht verübeln. Es scheint simpel. Ich gebe Geld für einen Dienst, der meinen Wünschen entspricht und das Team dahinter arbeitet dafür. Geben mehr Leute Geld, arbeitet das Team besser. Leider funktioniert das in den seltensten Fällen, denn die Instanzen sind sehr oft einfach nur Hobbyprojekte, die jetzt skalieren müssen. Hier haben die meisten einen Vollzeitjob. Hier wird eher mehr Zeit vom Privatleben geopfert. Das Hobby wächst plötzlich über den Kopf.
    Dieses Jahr haben ein paar Instanzen geschlossen, weil das private Leben wichtiger war. Das ist gut so, allerdings unerfreulich für die Mitglieder der Instanz.

    Nur mal als Beispiel können wir gerne die Rechnung aufmachen und norden.social nach dem Vorbild von mastodon.social betreiben. Die Kosten für den Server sind ca. 140 Euro im Monat, wenn ich die Zahlen vom Mastodon Open Collective nehme, kostet eine Moderator:in für einen Monat etwa 100-110€. Also: Admin/Mod x 5 + Server = ~700€ für einen Monat Mastodon Instanz. Da wäre norden.social nach weniger als 2 Monaten pleite. Schade.

    Schaue ich auf den aktuellen Stand der Mastodon Landschaft, sehe ich ein Problem. Die Leute erwarten die „Twitter Alternative“ und eine Horde von Leuten versuchen in ihrer privaten Zeit diese Aufgabe irgendwie zu stemmen und beuten sich selbst aus. Man möchte ja hoffen, dass zumindest die Mastodon gGmbH irgendwie besser aufgestellt ist. Allerdings hört sich Eugen an, als würde er demnächst durch Burn-out ausfallen.

    Was ist die Alternative der Alternative?

    Gehen wir mal vom bestmöglichen Szenario aus, welches sich für Twitter ergeben kann. Der Twitter Counsil wird Realität und das Netzwerk wächst und gedeiht.
    Alle sind glücklich und Twitter ist eine Blumenwiese im Sonnenschein. Was wäre hier der Vorteil von Mastodon als Alternative?

    Erst einmal wäre Mastodon „made in Europe“, dessen Code keiner US-amerikanischen Behörde unterliegt und dazu noch Open-Source ist.

    Dann ist da tatsächlich die föderierte Dezentralität, aber nicht, wie die meisten es sich vorstellen. Niemand möchte seine Daten im Schrank neben den Socken gehostet haben, sondern ordentlich und sicher mit Support und allem was dazugehört. Ich stelle mir da eher etwas wie einen Verein vor, der sich um seine Instanz kümmert und aus einem Konglomerat von vielen Instanzbetreibenden besteht. Ähnlich wie die Struktur des CCC, der aus einzelnen Vereinen und Gruppen besteht, die sich organisieren und finanzieren.
    Das Äquivalent zum Twitter Counsil wäre dann in dieser Struktur vorgegeben. Menschen würden sich bei Änderungen und Entscheidungen beispielsweise mit LiquidFeedback abstimmen.
    All das, um die Last von einzelnen Personen auf größere und viel besser geeignete Strukturen umzuschichten.

    Das alles ist viel komplizierter, als ein einzelnes Unternehmen wie Twitter zu organisieren und zu strukturieren. Aber so wie Mastodon jetzt funktioniert, wird es zwar nicht zusammenbrechen, aber nie ein ernst zu nehmender Dienst sein.

    Außerdem: Es ist jetzt schon schwer, Leuten Mastodon zu erklären. Wie soll man diese viel komplexere Struktur vermitteln?

    So wie es ist, kann es nicht bleiben

    Auch dieser Run auf Mastodon wird vorbeigehen. Es wird wieder ruhiger und dann wird sich zeigen, wie die nächste Zeit aussieht. Ich hoffe, dass sich mehr Leute wie zum Beispiel freiburg.social organisieren und eine Möglichkeit haben, einen vernünftigen Dienst anzubieten.

    Und wenn ihr nur hier bis zum Ende gescrollt habt, wäre mein Wunsch an euch, dass ihr nicht nur einfach euer Geld in Spendentöpfe werft, sondern auch mal fragt, ob alles ok ist und mit euren Fähigkeiten Hilfe anbietet. Ich für meinen Teil freue mich auf die Zukunft, aber bin langsam nicht mehr bereit kostenlos für eine anonyme Gruppe die Konkurrenz eines US-Konzerns hochzuziehen.

    Ich habe noch weitere Posts über norden.social und Mastodon geschrieben:

  • Transparenz im Norden

    Seit heute Mittag haben wir für die Mastodon-Instanz norden.social eine Seite online geschaltet, auf der man alle Einnahmen und Ausgaben sehen kann.

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