Vor einiger Zeit habe ich meinen alten Blogbeitrag über die Apple Watch gelesen. Damals war ich sehr begeistert und voller Vorfreude auf die kommenden Generationen. Schließlich entschied ich mich kurz darauf für die 4. Generation der Apple Watch, die ich bis heute, fünf Jahre später, besitze.
Allerdings ist der Akku inzwischen so stark beansprucht, dass ich die Uhr nur noch während meiner Läufe trage und sie als Wecker verwende. Ein Austausch des Akkus würde etwa ein Drittel des Preises für ein neues Gerät kosten, sodass es sich finanziell nicht lohnt.
Zu allem Überfluss erhielt mein iPhone SE 2 eine Hiobsbotschaft: Aufgrund eines technischen Fehlers hat sich der bereits einmal ausgetauschte Akku in Rekordzeit verschlissen. Ein weiterer Austausch wurde mir davon abgeraten, da es wohl nur eine Frage der Zeit ist, bis das Telefon komplett den Geist aufgibt.
Die Tage beider Geräte sind wohl bald gezählt. Und ich muss einmal in diesem Post der Welt mein Erste-Welt-Leid klagen.
Ich besitze also derzeit zwei Geräte, die ich eigentlich absolut zufriedenstellend finde. Dennoch werde ich mich in naher Zukunft wahrscheinlich von ihnen trennen müssen. Diese Situation bereitet mir Stress, da es sich anfühlt, als würde man von mir verlangen, ein Lebensmittel wegzuwerfen, das zwar das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht hat, aber immer noch vollkommen genießbar ist.
Leser:innen dieses Blogs wissen, dass ich gerne mal ein paar Experimente starte. Sei es, einen Raspberry Pi als Desktop-Computer zu testen, zu prüfen, was ein alter iMac noch so kann, über digitales Wohlbefinden nachzudenken oder zu reflektieren, wie unsere Gesellschaft heutzutage mit Bedeutung in digitalen Medien umgeht.
Mir drängt sich daher die Frage auf, warum wir eigentlich jedes Jahr eine Iteration von bestehenden Produkten sehen, aber keinen großen Durchbruch. Ricccardo Mori brachte dies in seinem Blogpost „Where are we going?“ ganz gut auf den Punkt.
I know you can point at many awesome things that have appeared in the last fifteen years, but so many things happened between 1993 and 2008 that were or felt like huge breakthroughs, while a lot of stuff between 2008 and 2023, as great as it is, feels mostly iterative.
Riccardo Mori
Ich bin jemand, der normalerweise gerne schrittweise vorgeht und viele kleine Verbesserungen bevorzugt, anstatt ein großes Risiko einzugehen, das möglicherweise nicht funktioniert. Allerdings muss man auch kritisch hinterfragen, ob es im Hardware-Bereich wirklich sinnvoll ist, jedes Jahr eine neue Iteration herauszubringen. Besonders im Fall von Apple zeigen ehrliche Reviews der neuesten Geräte, dass es kaum wirklich bahnbrechende Neuerungen gibt.
Die Flusen in meinem Kopf: Das Dumbphone
In den letzten Tagen habe ich viel über die Möglichkeit nachgedacht, auf ein Dumbphone umzusteigen. Es ist eine interessante Idee, die mir erlaubt, bewusster mit Technologie umzugehen und meinen Fokus auf das Wesentliche zu lenken. Es würde zweifellos einige Einschränkungen mit sich bringen, aber genau das reizt mich daran. Es wäre eine Herausforderung, auf die Bequemlichkeit von Apps und ständiger Online-Konnektivität zu verzichten, aber gleichzeitig könnte es mich dazu anregen, meinen Alltag bewusster zu gestalten.
Natürlich gibt es auch Bedenken, wie zum Beispiel die eingeschränkte Kommunikation ohne Messenger-Dienste (gut, manche Dumbphones haben WhatsApp) und die Tatsache, dass ich meine Apple Watch und ihr Tracking während meiner Läufe vermissen würde. Doch vielleicht ist genau diese Beschränkung ein notwendiger Schritt, um mehr Zeit für mich selbst zu gewinnen und mich weniger von technologischen Ablenkungen beherrschen zu lassen.
Alles in allem ist es aber nicht wirklich realistisch mich komplett dem Bereich Smartphone zu verschließen. Eher sollte ich weiter an der minimalen Nutzung von Apps arbeiten, einfach in den sauren Apfel (haha) beißen, die Geräte austauschen und darauf hoffen, dass sie länger durchhalten.
Bei Fragen, Anmerkungen oder Kritik könnt ihr mich gerne bei Mastodon ansprechen.
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