Apple hat in diesem Jahr eine aufregende AR-Brille vorgestellt, die bereits mit ARKit auf iOS angekündigt wurde. Sie erweitert, verschmilzt und blendet die reale und digitale Welt ein. Um meine Vorfreude auf diese neue Produktkategorie zu betonen, möchte ich meinen eigenen Weg bis hierhin beschreiben.
mellanrum
Im Jahr 2013 begann ich mein erstes Semester an der Hochschule für Künste und erhielt das erste Development Kit der Oculus Rift. Damals hatte es eine niedrigere Auflösung als die heutige Vision Pro von Apple. Trotzdem faszinierte es uns, und wir probierten Spiele wie Minecraft und Half-Life 2 Mod aus. Mit Unterstützung von Unity und Unreal mussten wir uns als Studierende mit Spieleentwicklung und 3D-Modellierung auseinandersetzen.
Damals konnte man in der 3D-Welt nur den Kopf drehen, und aufgrund der Seekrankheitsgefahr saß man am besten auf einem Stuhl. Innerhalb eines halben Jahres entwickelte ich mein erstes VR-Diorama, in dem die Menschen eine Geschichte erleben und ihre erste VR-Brille ausprobieren konnten. Mehr Details dazu finden sich in meinem Blogpost. Einige Jahre später konnte ich das Diorama mit Google Cardboard auch kompakt auf dem iPhone und auf YouTube präsentieren.
VRTourist
Mein nächstes Projekt war eine Art Fingerübung. Obwohl Augmented Reality bereits existierte, wurde sie hauptsächlich im Kunstbereich genutzt. Ich wollte etwas mit praktischem Nutzen schaffen und entwickelte die App „VR-Tourist“ für das iPad. Dabei fungierte das Gerät als Fenster in eine digitale Welt voller Informationen, anstatt eine Brille zu tragen. Es war eine improvisierte Lösung, doch später wurde es mit ARKit einfacher, solche Apps umzusetzen.
Bachelorarbeit
Während meiner Zeit bei Airbus im Protospace widmete ich mich weiterhin dem 3D-Druck und Augmented/Virtual Reality. Beide Themenbereiche ermöglichten eine erlebbare und greifbarere virtuelle Welt. Durch den 3D-Druck von Modellen konnten Ingenieure Probleme besser verstehen und ihre Lösungen am Computer in den Kontext setzen. Eine Brille wie die von Apple überspringt diese physische Welt mit dem gleichen Effekt.
Ich dachte auch über die Nutzung von Brillen im öffentlichen Raum nach, beispielsweise auf Reisen. Dies führte zur Entstehung meiner Bachelorarbeit, in der ich einen 3D-gedruckten Prototypen entwickelte und Benutzerumfragen sowie wissenschaftliche Ausarbeitungen durchführte.
AR und Web-VR
Während meiner Agenturzeit blieb das Thema 3D und AR immer präsent, obwohl ich mich hauptsächlich mit Webseiten beschäftigte. Frameworks wie A-Frame zeigen, dass WebVR interessant ist, und mit einem iPhone kann man einfach Links zu 3D-Modellen öffnen und sie auf dem Schreibtisch platzieren.
(Klickt einfach auf das Walbild und ihr könnt euch den Mellanrum-Wal auf Apple-AR anschauen)
Es war ein weiter Weg
Es hat tatsächlich eine ganze Dekade gedauert, um den Punkt zu erreichen, an dem eine wirklich beeindruckende VR/AR-Brille verfügbar ist. Jetzt, da diese beeindruckende Technologie fast in unseren Händen liegt (ich hoffe ich komme irgendwie nächstes Jahr dran), bin ich gespannt, was die Zukunft bringt. Die Möglichkeiten, die sich mit hochentwickelten VR/AR-Brillen eröffnen, sind schier grenzenlos. Von der Gaming-Industrie bis hin zu Bildung, Medizin, Kunst und vielen anderen Bereichen gibt es unzählige Anwendungsbereiche.
Auch, dass Apple es geschafft hat diese ganze Welt mit Swift und SwiftUI umsetzbar zu machen, spricht ziemlich für sich und motiviert mich darin den #100daysofswiftui Kurs weiterzuführen, den ich gerade vor ein paar Wochen begonnen habe.
Bei Fragen, Anmerkungen oder Kritik könnt ihr mich gerne bei Mastodon ansprechen.
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