Die Corona-Pandemie hat weltweit eine große Lücke bei Meetups hinterlassen, die auch im Jahr 2023 noch teilweise spürbar ist. Insbesondere in Bremen hat es in Bezug auf das Thema User Experience Design lange Zeit keine aktiven Veranstaltungen gegeben. Obwohl es das Usability Testessen gab, fällt mir kein weiteres Meetup mit Vorträgen und ähnlichem ein, außer der Webmontag, der leider noch nicht wieder stattfindet.
UX Barcamp 2023
Umso mehr habe ich mich letztes Jahr darüber gefreut, dass auch in Bremen eine Veranstaltung zum World Usability Day stattfand, auch wenn ich selbst nicht daran teilnehmen konnte. Und dieses Jahr reißt die Kette an Veranstaltungen nicht ab. Im Mai nahm ich an dem UX Barcamp Bremen teil, das als Treffen für UX-Designer:innen gedacht war.
Arne Schröder eröffnete das Programm mit einem Vortrag zum Thema „Kompliziert und Komplex“. Dabei stellte sich heraus, dass in einer Unternehmensstruktur eine gesunde Mischung aus komplizierten und komplexen Vorgängen vorteilhaft ist.
Vielfältige Themen und Diskussionen
Wie es bei Barcamps üblich ist, wurden im Anschluss Themen für den Tag gesammelt, über die wir diskutieren wollten. Es gab eine Vielzahl von Fachthemen rund um die Benutzung von Programmen, Präsentationen von Fallstudien, Diskussionsrunden über Organisationsstrukturen und natürlich auch Künstliche Intelligenz.
Inklusives Design und Verantwortung als Designer:innen
Natürlich ging es auch auf diesem Event um die Tatsache, dass wir Designer:innen eine Verantwortung gegenüber den Menschen haben, die unsere Produkte nutzen. Besonders deutlich wurde dies beim Thema „Inklusives Design“, bei dem es nicht nur darum ging, die Möglichkeiten zu erkunden, sondern auch darum, dass Menschen über ihre eigenen Erfahrungen sprachen, wie sie inklusives Design umsetzen und welche Herausforderungen sie dabei überwinden müssen.
Austausch unter UX-Designer:innen
Was ich jedoch suchte, war der Austausch mit anderen Menschen, die den gleichen Beruf wie ich ausüben. Ich fühlte mich definitiv in meiner Einschätzung verstanden, dass der Titel „UX-Design“ heutzutage sehr inflationär verwendet wird. Außerdem ist es nicht immer klar, welche Anforderungen sich hinter einer Stellenausschreibung verbergen. Meiner Meinung nach ist die Definition des Begriffs „UX-Designer:in“ sehr gut beschrieben und kann sogar auf Wikipedia nachgelesen werden. Allerdings ist das natürlich nicht relevant in einem sich schnell verändernden Arbeitsmarkt.
Bedeutung von UX-Research und Herausforderungen
Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie viel Wert noch auf UX-Research gelegt wird. Werden diese Aufgaben mittlerweile auch von anderen Berufstiteln übernommen oder muss eine Person, die sich mit UX-Research auskennt, sich mühsam mit den vorhandenen Stellenausschreibungen auseinandersetzen? Wie wichtig ist die User Experience eigentlich in der heutigen Zeit, insbesondere wenn die Wirtschaft wieder schwächelt? Und wie breit sollte man sich eigentlich in seinen Fähigkeiten aufstellen? Bin ich ein sehr Fokussierter Laser, oder doch eher die alles beleuchtende Lampe? (Das Zitat stammt nicht von mir, es fiel in der Diskussionsrunde.) Fest steht, dass Firmen den Wert von UX-Design schon lange erkannt haben, aber eventuell sich nicht alle sicher sind wie sie die Rolle erfolgreich in ihre Struktur eingliedern können.
Bis zum nächsten Mal
Es gibt nicht viel zu sagen, außer dass es wirklich mal an der Zeit war. Endlich bewegt sich in Bremen wieder etwas und sogar auf einem so hohen Niveau. Die Leute waren super und ich denke, es war für alle etwas dabei.
Außerdem, wer noch ein bisschen mehr in die Bremer UX-Welt schauen möchte, kann einmal bei UX Bremen vorbeischauen, die auch jetzt einen Podcast haben.
Bei Fragen, Anmerkungen oder Kritik könnt ihr mich gerne bei Mastodon ansprechen.
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