Vor ungefähr zwei Jahren wollten wir mit dem Podcast „Gefährliches Halbwissen“ in den Kontakt mit unseren Hörer:innen treten. Bisher taten wir dies nur über Twitter, Facebook oder Mails. Nachdem wir Telegram nutzten, wanderten wir vor ein paar Wochen nach Discord aus.
Wir entschieden uns für den Messenger Telegram, da wir uns dort in einer sogenannten Supergruppe gemeinsam um einen Channel als Admins kümmern konnten. Telegram bietet zudem die Möglichkeit Bots einzubinden. Das sind Programme, die wie normale Benutzer im Chat erscheinen und automatisiert Inhalte posten. Über unsere Community entstand so Ingo, der neue Nutzer begrüßt und über neue Folgen des Podcasts informiert.
Ein weiterer Pluspunkt, war die Geheimhaltung von Telefonnummern. Für mich persönlich war der Gedanke meine Telefonnummer mit Fremden zu teilen, nur weil sie im gleichen Chat sind wie ich, sehr unangenehm. Telegram gibt nur deinen Nutzernamen weiter.
So wuchs unsere Telegram Community über die Jahre auf 150-200 Mitglieder heran, die sich über den Podcast und Alltagsthemen unterhielten. Da wir aber im Telegram Kontext eine relativ große Gruppe im deutschsprachigen Raum waren, kamen ein paar Probleme hinzu. Wir wurden regelmäßig von Spam-Accounts heimgesucht, die wir rauswerfen mussten und wir hatten Probleme mit Leuten, die einfach stören wollten (diese Leute kannten den Podcast nicht).
Zudem hatten wir eine Größe erreicht, wo man innerhalb von einer Stunde schon mal 200 Nachrichten verpassen konnte. Gerade als Person mit administrativen Aufgaben ist das relativ problematisch, da unter den Nachrichten auch Spam hätte sein können.
Vor etwa einem Monat schlug Mihaela daher vor, mal einen Blick auf Discord zu werfen.
Discord wurde extra für Communities entwickelt, die sich für Spiele interessieren. Daher gibt es ein paar Funktionen wie Sprachchats, oder die Anzeige welches Spiel gerade von welchem Benutzer gespielt wird. Es hat aber eine weitaus aufgeräumtere Benutzeroberfläche und die Möglichkeit mehrere Chats für spezielle Themen aufzusetzen (ein Chat über Filme, ein anderer über Musik). Es gibt bei Discord genauso die Möglichkeit Bots einzubinden. Ingo würde also auch hier funktionieren.
Hinzu kommt die Möglichkeit die Benutzer in verschiedene Rollen aufzuteilen. Gerade da wir Hörer:innen haben, die uns über Steady unterstützten, war diese Funktion für mich interessant.
Vorbereitung des Umzugs
Wie ich schon erwähnte, haben wir eine vielzahl von Unterstützer:innen auf Steady, die ich dazu einlud den Discord-Server zusammen mit mir für den Rest der Community vorzubereiten.
Eine der ersten Schritte war die Erstellung von Rollen, die der Dienst anbietet. Eine Rolle beschreibt eine Gruppe von angemeldeten Accounts, die bestimmte Rechte auf dem Server haben. Zum Beispiel die Erlaubnis den Server zu moderieren, oder einfach die Fähigkeit bestimme Channel zu sehen.
So richteten wir nach und nach Bereiche ein. Allgemeine Kanäle, wo alltägliche Themen besprochen werden und Kanäle in denen es explizit um den Podcast geht. Beispielweise wird während einer Live-Show im #livestream-Channel geschrieben, um nicht die Leute zu stören die gerade nicht zuhören wollen.
Dazu kommen noch eine Reihe von geschlossenen Channel. Beispielsweise einer, der ausschließlich für die Steady-Uterstützer:innen ist.
Und natürlich gibt es Bots. Wir haben da einmal natürlich unseren Ingo, der weiter seine üblichen Aufgaben erfüllt und ein paar Bots, die Musik abspielen können (ein LoFi Radio Bot 🎉)
Der Tag des Umzugs
Liebe Leute, wir haben ein wenig drauf rumgedacht, sind in uns gegangen und haben es mit den Steady-Leuten abgesprochen.
Ab heute werden wir den Exodus von Telegram zu Discord starten!!Was haben wir alle davon?
– Bessere Interaktion mit uns vom Podcast– Weniger „huch 200 Nachrichten verpasst, aber vielleicht sind die auch egal“, weil Discord besser zu verwalten ist.
– Eigene Mitgliedertypen für Leute, die uns auf Steady unterstützen
– Bessere Bots und Ingo wurde schon für euch vorbereitet!!!
– Sprachkanäle, falls das euer Ding ist.
– uvm
Der Post, den wir in unsere Telegram Gruppe geschrieben haben
Der Tag war gekommen. Wir öffneten unsere Pforten für die Allgemeinheit und sahen, dass es gut war. Heute (stand 16. August 2019) haben 55 aktive Nutzer:innen, die dem Chat beigetreten sind. Das sind zwar nur 1% unserer Hörer:innen und bestätigt damit die 1%-Regel, doch diese haben ein organisierteres und mehr Community orientiertes Tool, mit denen sie sich untereinander und der Podcast-Crew unterhalten können.
Natürlich gibt es immer ein kleiner Prozentsatz, der nicht mit dieser Veränderung einverstanden ist. Aus meiner Produzenten Sicht, hat sich der Umzug aber organisatorisch und finanziell gelohnt.
Hast du interesse mal bei uns reinzuschauen? Natürlich reden wir nicht nur über den Podcast und sind eine offene Community. Schau doch mal vorbei.
Bei Fragen, Anmerkungen oder Kritik könnt ihr mich gerne bei Mastodon ansprechen.